Kulturelle Infrastrukturen unter Druck - Ein Gespräch mit Kulturschaffenden über digitale Resourcen, Kunst-Förderung und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Eric Eitel, Andrea Goetzke, Frauke Boggasch, Anita Richelli

Zusammenfassung
Künstlerisches Arbeiten braucht Infrastruktur – ob digital wie Social Media oder analog wie Bühnenräume und Förderprogramme. Doch viele dieser Systeme wirken zunehmend brüchig. Was braucht es, um kulturelle Infrastrukturen neu, gerechter und widerstandsfähiger zu gestalten?
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Conference

Als Kulturschaffende, Musikerinnen und Künstlerinnen sind wir auf bestimmte Infrastrukturen angewiesen – soziale Medien, Streaming-Plattformen, Auftrittsorte oder öffentliche Förderprogramme machen unsere Arbeit oft erst möglich. Doch in einer Zeit, in der sich große Social-Media-Konzerne in den USA klar politisch positionieren, in der hierzulande Kultur- und Sozialbudgets zunehmend gekürzt werden und Künstliche Intelligenz ohnehin schon die eigene Musik aus den Playlists verdrängt (auch wenn Streaming-Dienste für das gros der Kreativen noch nie wirklich funktioniert haben), wird deutlich: Auf viele dieser tradierten Strukturen ist kein Verlass mehr. Und mit der schleichenden Normalisierung rechter Positionen – auch in Deutschland – dürfte sich das auch in der Verwaltung kultureller Infrastrukturen, wie z.B. bei den Förderinstrumenten, immer stärker bemerkbar machen.

Doch was folgt daraus? Welche Infrastrukturen funktionieren noch, worauf sollten wir uns besser nicht mehr verlassen – und was kann weg? In diesem einstündigen Gespräch, moderiert von Andrea Goetzke und Eric Eitel von Music Pool Berlin, nehmen wir den Zustand kultureller Infrastrukturen gemeinsam mit Expert:innen aus dem Kunstbetrieb, sowie Musikschaffenden und unter die Lupe. Wir fragen: Welche alternativen Plattformen, Orte oder Finanzierungsmodelle gibt es bereits? Lassen sich bestehende Strukturen umnutzen oder reformieren – oder müssen wir ganz neue aufbauen? Wie können wir Systeme gestalten, die gerecht, belastbar und zukunftstauglich sind – für unsere künstlerische Arbeit und für eine offene Gesellschaft? Und vor allem: Wie wollen wir selbst Infrastruktur denken und machen?

Andrea Goetzke Portrait
Curator & Cultural Producer
Anita on a stage with some musicians behind
Concert promoter